Frustrationstoleranz ist eine Eigenschaft, die unseren Umgang mit frustrierenden Situationen und Mißerfolg beschreibt. Bei einer hohen Frustrationstoleranz sind wir in der Lage den Problemen nicht zu erliegen und Enttäuschungen zu verarbeiten. Wir sind gute Verlierer und nehmen Misserfolge würdevoll. Bei eine niedrigen Frustrationstoleranz ist es genau umgekehrt.

TelefonkontaktWie kann sich niedrige Frustrationstoleranz bei den Kindern äußern?

Unterschiedlich, je nach Persönlichkeit des Kindes. Manche Kinder richten ihre Frustration gegen sich selbst in Form von Selbstvorwürfen, beschimpfen sich selbst, sind entmutigt, schlagen sich selbst am Kopf. Andere hingegen neigen eher dazu in ihre Umgebung nach „Schuldigen“ zu suchen und werden wütend. Typische Sätze sind „Das ist unfair!“, „Du schummelst!“.

Kinder geben auf und meiden die Aktivitäten, bei denen sie gescheitert sind. Des Öfteren kommt es vor, dass Kinder lernen im Spiel zu betrügen nur um zu gewinnen. Wenn das Kind seine niedrige Frustrationstoleranz in sein Leben als Erwachsener mitnimmt, so könnte es unter Umständen zu Drogen- und/oder Alkoholproblemen kommen bzw. zu Essstörungen und sozialen Schwierigkeiten.

Wie kann man dem Kind helfen seine Frustrationstoleranz zu steigern?

  • Gehen Sie mit guten Beispiel voran d.h. zeigen Sie, wie entspannt Sie mit dem Verlieren umgehen können. Sie können ruhig hin und wieder das Kind gewinnen lassen nur um zu demonstrieren wie würdevoll Sie verlieren und wie sehr Sie sich über den Sieg Ihres Kindes freuen.
  • Erklären Sie Ihrem Kind, dass Freude am Zusammensein und Spielen viel wichtiger als Gewinnen ist.
  • Erklären Sie Ihrem Kind, dass Gewinnen durch Betrug keine wahre Freude bereitet, unwürdig ist und dass die Betrüger weder gemocht noch respektiert werden.
  • Loben Sie Ihr Kind auch während des Spiels. Der Weg ist wichtiger als der Ziel.
  • Seien Sie nicht überschwänglich beim Loben eines Sieges. Das Kind darf dem Sieg keine übertrieben hohe Bedeutung und Wertung geben. Es ist normal sich über Sieg zu freuen, aber unsere Freude darf nicht davon abhängen.
  • Machen Sie ihrem Kind deutlich, dass man aus den Fehlern und Misserfolgen lernen kann. So gesehen sind Misserfolgssituationen wertvoll, weil sie lehrreich sind.
  • Sollte Ihr Kind den anderen gegenüber gehässig sein, erklären Sie ihm, dass solches Verhalten, die anderen Kinder verletzt und traurig macht.