Viele Eltern werden die folgende Situation kennen: Der Sprössling wird aus dem Kindergarten abgeholt und es befinden sich vermehrt blaue Flecke an beiden Schienbeinen. Nach wiederholten nachfragen kommt raus, dass ein anderes Kind ihn mehrfach absichtlich getreten habe. Die Erzieherin aber trotz der Offensichtlichkeit nicht eingeschritten ist. Oder das Kind weigert sich in den Kindergarten zu gehen, weil es dort von den anderen Kindern gemobbt oder ausgeschlossen wird. Es fühlt sich alleine gelassen mit seinen Problemen, da es keine Unterstützung von seiner Erzieherin bekommt. Eltern werden bei solch einer Situation schnell wütend und können nicht verstehen, warum ihre Kinder sich selber überlassen werden. Doch völlig überstürzt in den Kindergarten zu rennen, würde kein Effekt zeigen und seine Wirkung verfehlen.
Doch was muss man beachten um das Gespräch konstruktive führen zu können und damit eine entspannte Atmosphäre für das Kind schaffen zu können.
1. Findet einen Gesprächstermin
Damit eine gute Gesprächsbasis aufgebaut werden kann, sollte man einen Termin mit der Erzieherin vereinbaren. Somit ist ausreichend Zeit gesichert um über alle Probleme in Ruhe zu reden und es kann ausgeschlossen werden durch die Anwesenheit von anderen Personen gestört zu werden. Besonders wichtig ist es auch das Gespräch in einem geschütztem Rahmen zu führen und nicht zwischen Tür und Angel. Der Konflikt sollte am besten unter 4 Augen , ohne andere Eltern oder Kinder geregelt werden.
2. Bereite Dich auf das Gespräch vor
Bevor der Termin ansteht, sollte zuhause genau darüber nachgedacht werden über welches Thema man genau sprechen möchte und welche Schwerpunkte vorliegen. Wenn es nämlich passiert das man alle Probleme der letzten Zeit auf einmal und völlig zusammenhangslos aufzeigt, könnte es passieren das die Erzieherin sich angegriffen oder sogar beleidigt fühlt. Und somit das Gespräch abwehrt.
3. Verhindere Anschuldigungen
Den eigenen Standpunkt sollte man auf eine gelassene, ruhige aber auch selbstbewusste Art und Weise verteidigen und verdeutlichen. Persönliche Angriffe, Vorwürfe sowie pauschalisierte Anschuldigungen sind strengstens untersagt. So könnte es passieren das die Erzieherin sich in die Ecke gedrängt fühlt. An oberste Stelle steht zu klären, dass man nur eine Verbesserung des Klimas für das Kind erreichen will und auf die Mithilfe ihrer Seite hofft.
4. Vergreife Dich nicht im Tonfall
Im Gespräch in welchem die Probleme und Sorgen angesprochen werden, muss gezielt auf den Tonfall geachtet werden. Denn es stehen sich immerhin zwei Erwachsene Menschen gegenüber welche beide nur das beste für das Kind wollen.
5. Verwende konstruktive Kritik
Wenn die Gesamtsituation oder auch einzelne Situationen kritisiert werden, sollte man darauf achten das man dies mit konstruktiver Kritik ausdrückt. Als Abwehrmechanismus sollte man nicht nur das Kind und sich selbst in Schutz nehmen, sonder auch sich die Meinung der Erzieherin anhören. Vielleicht öffnen sich so neue Sichtweisen der Situation, wodurch die Sorgen genommen werden können.
6. Informiere die Leitung
Gelingt es ein sachliches Gespräch zu führen und auf die Wichtigkeit einzelner Faktoren hinzuweisen und die Sorgen/ Problem der Erzieherin näher zu bringen, wird es im besten Fall dazu führen das sie die Gesamtsituation des Kindes lockert und für ein verbessertes Klima im Kindergarten sorgt. So kann sich das Kind wieder wohlfühlen und man kann den Kleinen wieder beruhigt in den Kindergarten bringen.
Falls dies aber nicht der Fall sein sollte und man im Gespräch auf taube Ohren stößt oder sogar ernsthafte Probleme von der Erzieherin bagatellisiert werden. Sollte man sich so schnell wie möglich an die nächst höhere Instanz wenden bzw. die Kindergartenleitung.