Besonders in Berlin stehen Eltern die Ihren Kinder eine stabile Erziehung zukommen lassen möchten vor erheblichen Problemen. Neben einigen Bildungsinstituten die bundesweit eine qualitative Sonderstellung einnehmen, wie etwa das Canisius Kolleg, besteht vor allem im Primarschulbereich eine Masse an schlecht ausgerüsteten, sowie mit überlasteten und unmotivierten Lehrern ausgestatteten Schulen. Die leid tragenden sind die Kinder, die in überfüllten Klassen nicht selten Unterrichtsausfall zu verkraften haben, sondern auch als quasi „emergenter“ Faktor unter der fehlenden Motivation der Lehrerschaft leiden. Hier stellt sich die Frage, die zu selten von Eltern und der Politik gestellt wird, ist ein anwesender Pädagoge automatisch ein guter Lehrer, oder kann ein Lehrer auch anwesend abwesend sein. Zudem kommt es vor alllem in den hippen Berliner Bezirken in Mitte und Prenzlauer Berg, zu einer Welle an Neugründungen an Schulen und Kindergärten, deren mangelnde Qualität oftmals bereits nach kurzer Zeit, etwa in der mangelhaften Organisation zeigt. So wurde vor wenigen Jahren in Berlin Mitte eine „internationale“ Schule gegründet, die mit einem Bildungsangebot von Schulorchester bis hin zum Chinesisch lernen alles anbot. Die Realität war jedoch ernüchternd, die Schule hatte zeitweise einen Lehrerwechsel von einem Lehrer pro Woche und einige Kinder hatten in einem Schuljahr insgesamt 9 verschiedene Lehrer. Die Gründe für die Akzeptanz dieser Situation durch die Eltern, mögen zum einen in der Sonderstellung Berlins liegen, jedoch auch in der Tatsache, das viele Eltern aus Ihrer eigenen Schulhistorie schlechte Erfahrungen, nicht an Ihre Kinder weitergeben möchten. Bei diesen verständlichen Gründen der Eltern, sollte jedoch nicht vergessen werden, das Kinder zum erfolgreichen lernen, ein stabiles pädagogisches Gerüst benötigen, an dem sie sich dauerhaft orientieren können. Ein frühzeitiges anbieten von verschiedenen Sprachkursen, ist hierbei genauso destabilisierend, wie die übertriebene beschulung der Kinder mit englisch ab der Vorschule. Lesen Sie hier den ganzen Artikel…(22.09.2009)

6 Responses to Ist ein Internat die bessere Lösung für die Bildungs.- und Erziehungskrise ? Dieser Artikel stellt die Frage, ob betreute Bildung im Internat eine Alternative im Erziehungswesen, darstellt.
  1. Zu dem Thema Internat bin ich zwiegespalten, da ich finde, dass es für ein Kind wichtig ist bei Mutter und Vater aufzuwachsen. Allerdings ist ein Internat eine gute Lösung für Eltern, die aufgrund vieler Probleme kein Auswg mehr sehen und daher dem Kind die Möglichkeit geben sich gut zu entwickel, in dem dieses in ein Internat geht und in der Ferienzeit zu Hause ist.

  2. Ich stimme dem Kommentar von Carola voll und ganz zu.
    Die Suche nach einem pädagogisch geeigneten Internat kann sich als sehr schwierig erweisen. Vor kurzem haben mein Mann und ich uns nach einem Internat für unsere Tochter umgeschaut. Die Suche gestaltete sich Anfangs als sehr schwierig doch nach einiger Zeit fanden wir ein Gymnasium, das gleichzeitig ein Internat beinhaltete.
    Nach zwei Wochen beklagte sich unsere Tochter, dass sie sowohl mit den ,,Erziehern“als auch ihren Mitschülern starke Probleme hätte. Dabei ging es in erster Hinsicht um den rüden Umgang untereinander.
    Anfangs dachten wir, dass dies völlig normale Eingewöhnugsprobleme seien und sich diese nach kurzer Zeit legen würden.
    Da sich die Situation jedoch nicht verbesserte suchten wir zuerst das Gespräch mit den Erziehern. Wir schilderten in Anwesenheit unserer Tochter die Probleme und versuchten gemeinsam zu einer Lösung zu kommen.
    In den darauf folgenden Wochen traten jedoch die selben Probleme wieder auf und wir entschlossen uns unsere Tochter vom Internat zu nehmen.
    Nun sind wir wiederum auf der Suche nach einem Internat. Hast vielleicht jemand Empfehlungen?

    liebe grüße Katharina

  3. Ich habe an meiner eigenen Schule erlebt, zu wie vielen Ausfällen es kommen kann. Wir hatten im 11. Schuljahr über ein halbes Jahr keinen Französischunterricht, weil der Lehrer krank war und keine Vertretung zur Verfügung stand.
    Trotz dieser Situationen verlangen Schulen und vor allem Gymnasien ein unglaublich hohes Niveau, was bei einem solchen Lehrermangel natürlich schwer zu erreichen ist.

  4. Auf die Frage ob ein Internat die bessere Lösung bei einer Bildungs-und Erziehungskrise ist, würde ich mich für die Antwort ja entscheiden. Natürlich kann man das nicht so generell sagen aber wenn Eltern völlig überfordert mit der Erziehung ihrer Kinder sind, würde ich die Überlegung nicht ausschließen.
    Es ist dabei natürlich sehr wichtig, dass bei der Recherche nach einem geeigneten Internat darauf geachtet wird, dass die zu unterrichtenden Lehrer eine pädagogische Ausbildung haben.
    Es gibt natürlich auch noch andere Möglichkeiten Probleme innerhalb der Familie zu klären, wie z.B. eine Familientherapie zu machen.

  5. Können sie konkrete Schulen in Berlin nennen, die von Ihrer Ideologie, der Organisation der Ausstattung und der pädagögischen Fachkräfte zu empfehlen sind?

  6. Viele reformpädagogische Schulen werben auf ihren Webseiten im Netzt damit, dass es bei Ihnen keinen Unterrrichtsausfall gibt. Mich würde interessieren ob dies wirklich der Realität entspricht.
    An den Regelschulen in Berlin ist es ja offensichtlich, dass es bei (laut Gewerkschaft) 630 fehlenden Lehrern zum Start des diesjährigen Schuljahres im August, gehäuft zu Unterrrichtsausfällen kam und weiterhin kommt.

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