Lauflernhilfen (auch Gehfrei oder Babywalker genannt) sind bei vielen Eltern sehr beliebt und scheinbar fördert es das Erlernen des richtigen Laufens. Das sind Gestelle aus Plastik auf kleinen Rädern, in denen die Babys in einem hängend angebrachten Stoffsitz halb sitzen, halb stehen und sich so fortbewegen können. Die Eltern sind glücklich, weil sie in „so ein professionelles Gerät“ investiert haben und das Baby macht tatsächlich den Eindruck, als ob es laufen könnte und hat dabei sogar viel Spaß. Es strampelt durch die Wohnung und kann sich auf dem eingebauten Tischen selbst beschäftigen. Klingt gut. Aber der Schein trügt…
Kinderärzte und Orthopäden warnen vor den Lauflernhilfen und fordern deren striktes Verbot. Zum ersten sind die Kinder zu schnell in den Lauflernhilfen. Sie bewegen sich mehr oder weniger frei in der Wohnung und können sogar bis zu 10 km/h erreichen. Türschwellen oder Treppen sind besonders tückisch, denn hier kann es zu Stürzen mit oft schweren Verletzungen kommen. Auch Verbrühungen oder Vergiftungen können die Folge sein, wenn Ihr Baby in der Lauflernhilfe plötzlich an Dinge kommt, die es sonst gar nicht erreicht hätte.
Ein anderer Grund ist der, dass die Muskulatur des Kindes in der Krabbelphase noch nicht vollständig entwickelt ist und das Gewicht des Kindes kann in dieser Position nicht getragen werden. So sind bleibende Haltungsschäden als Folge einprogrammiert.
Es sollte das von der Natur vorgegebene Entwicklungstempo nicht künstlich beschleunigt und das Laufen erzwungen werden. Lassen wir das Baby in seinem Tempo heranwachsen und reifen. Erst das Kopfheben, dann Krabbeln, dann sich an niedrigen Gegenständen selbständig hochziehen. So wird sich die Muskulatur natürlich entwickeln und auch die entsprechende grobmotorische Koordination.