In der Ergotherapie gibt es viele verschiedene Methoden um mit dem Patienten die gesetzten Ziele zu erreichen. Auch im psychiatrischen Bereich, wenn Schwierigkeiten auftreten, gilt es die passende Methode auszuwählen und den Patienten so zu unterstützen, dass er durch die Methoden seinen Lebensalltag wieder besser strukturieren und bewältigen kann. Aber was gibt es für Ansätze und welche Ziele stecken dahinter?

Gerade wenn der Patient aus einer Klinik entlassen wird, bietet ihm die Ergotherapie mit seinen Einzelsettings die Ideale Betreuung und Wiedereingliederung in den Alltag. Ziel soll es sein die körperliche, seelische und geistige Belastbarkeit wieder herzustellen. Die Arbeitsfähigkeit aufzubauen und den Patienten in seinen beruflichen Fähigkeiten zu stützen, um ihm den Einstieg zu erleichtern. Eine gute Methode kann in diesem Fall die kompetenzzentrierte Methode sein. Hierbei handelt es sich um einen ergebnisorientierten Ansatz. Mit dem Patienten werden ausgewählte handwerkliche Techniken, alltags- und freizeitbezogene Tätigkeiten und Übungen mit sozialen, motorischen, kognitiven oder beruflichen Inhalten bearbeitet. Dies soll ihnen helfen verloren gegangene Tätigkeiten wieder zu erlernen oder aber neue Möglichkeiten kennenzulernen. Durch die kompetenzzentrierte Methode soll eine Verbesserung der physischen und psychischen Belastbarkeit erreicht werden. Die Patienten lernen ihre Handlungen besser zu planen und zu strukturieren. Zudem verbessern sie auch ihre motorischen Fähigkeiten im Umgang mit den Materialien, sie lernen sich selber einzuschätzen und bekommen einen besseren Realitätsbezug. Die Patienten stärken ihren Selbstwert und können mit mehr Motivation neuen Aufgaben entgegen treten. Und ganz nebenbei wird die Konzentration, Ausdauer und Aufmerksamkeit auch noch trainiert. Ein sehr effektives Training mit Förderung der Selbstständigkeit.
Aber es gibt noch weitere Methoden. Die ausdruckszentrierte Methode ist ein prozessorientierter Ansatz, der den Patienten durch das kreative Gestalten mit Materialien und Techniken zur Auseinandersetzung mit den Gefühlen anregt. Der Patient kann in den Bildern oder mit dem Material seine Gefühle einbauen. Im Anschluss an die Bearbeitung wird mit dem Patienten über die Gestaltungsphase gesprochen und die Wahrnehmung der eigenen Gefühle gefördert. Ziel ist es hier den emotionalen Ausdruck zu fördern und sich seiner Gedanken und Gefühle bewusst zu werden. Der Patient lernt sich selbst und auch andere (Eigen- und Fremdwahrnehmung) besser wahrzunehmen.
Als weitere Methode gibt es noch die interaktionelle Methode, die in der Regel eine Mischung aus Prozess- und Ergebnisorientierung ist. Im ergotherapeutischen Einzelsetting wird diese aber nicht angewandt, da es sich um eine Gruppenarbeit handelt.

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Mit freundlichen Grüßen | Benjamin Haverkamp | Dr. Frank & Partner Zürich