Es gibt wichtige Therapiebausteine und einer davon ist die Motivation. Aber was ist Motivation überhaupt und wie kann ich diese für meine Behandlung optimal nutzen?

Es gibt verschiedene Prozesse der Motivation, unter anderem gibt es die kognitiven Prozesse (Wahrnehmung, Vorstellung, Denken, Sprache). Hier wird Wissen erlangt durch Erfahrungen mit der Umwelt. Dann gibt es die emotionalen Prozesse. Das sind Gefühlregungen, die kurzzeitig oder andauernd (Freude, Ärger, Mitleid, Abscheu) oder länger andauernde (Heiterkeit, Trauer, Missmut) Stimmungen erzeugen. Was sind also Motivationen?

Das sind aktivierende Prozesse, personeninterne Triebe oder das Interesse an einer Sache oder Beschäftigung, die uns zu einer bestimmten Beschäftigung veranlassen. Wichtig zu wissen ist allerdings noch, dass diese Prozesse nicht getrennt voneinander betrachtet werden sollten, sondern es immer einen Zusammenhang zwischen ihnen gibt und sie miteinander verknüpft werden sollten.

Des Weiteren ist zu unterscheiden, dass es noch unterschiedliche Formen der Motivation gibt. Zum einen gibt es die intrinsische Motivation bestehend aus Neugier (kognitiv), Anreiz (emotional) und Erfolgserwartung (Wahrscheinlichkeit). Die Intrinsische Motivation bezieht sich auf die Motivation, die aus einer Aufgabe heraus entsteht, das Bestreben, etwas um seiner selbst willen zu tun. Sie ist allerdings stark von der extrinsischen Motivation abzugrenzen. Die extrinsische Motivation steht mit positiver Verstärkung (Belohnung) und negativer Verstärkung (Zwang) der intrinsischen gegenüber. Zudem kommt hinzu, dass bei der extrinsischen Motivation dagegen der Wunsch im Vordergrund steht, bestimmte Leistungen zu erbringen, weil man sich davon einen Vorteil (Belohnung) verspricht oder Nachteile (Bestrafung) vermeiden möchte.

Diese Formen der Motivation lassen sich sehr gut in den therapeutischen Alltag integrieren. Ist die intrinsische Motivation einer Person nicht sehr stark ausgeprägt, kann man die Elemente der extrinsischen Motivation nutzen und als Motivator nutzen (positive und negative Verstärker).

Dadurch setzt man dem Patienten Anreize und schafft Ziele die er erreichen kann und die für ihn realistisch sind. Die Ziele und die Motivationsfaktoren sollten allerdings immer ressourcenorientiert an den Patienten angepasst werden, damit eine Motivation stattfindet.

Ich hoffe ich konnte Ihnen einen kleinen Einblick gewähren.

Mit freundlichen Grüßen | Benjamin Haverkamp | Dr. Frank & Partner Zürich