Fast 5 % der Gesamtbevölkerung hat eine Phobie, d. h. z. B. eine übermäßige unbegründete Angst vor Spinnen. Nahezu jeder hat schonmal das Ekelgefühl wahrgenommen, wenn ein Insekt, besonders eine Spinne, zu nahe kommt. Viele dieser Menschen können nicht beschreiben, wodurch diese Furcht ausgelöst wird und seit wann sie besteht. Bei vielen Kindern kann man sie jedoch schon sehr früh erkennen.
Forscher und Psychologen haben Zusammenhänge festgestellt, dass Kinder, deren Eltern ein entspanntes und distanziertes Verhalten beim Anblick einer Spinne zeigen, später weniger Ängste gegen solche entwickeln. Hier ist also im Sinne des Modelllernens ein Ursprung von Angst gegenüber Insekten erkennbar. Kinder lernen besonders im Kleinkindalter viel durch Beobachtung und Lernen am Modell. So prägt sich ein Kind nicht nur die Reaktion der Eltern z.B. auf Spinnen ein, sondern erfasst auch das Verhalten und Schmerzen eines anderen Kindes bei einem Bienenstich. Es beobachtet auch die panische Reaktion eines Freundes wenn er aus versehen auf eine Ameisenhaufen tritt usw…
Rein aus dieser Tatsache wird deutlich, wie man sich am Besten als Elternteil verhält, wenn starke Ängste gegenüber Insekten auftretent. Fangen Sie z.B. eine Spinne oder eine Fliege und beobachten Sie diese gemeinsam mit Ihrem Kind. Beobachten Sie eine Ameisenstraße oder Bienen, die von Blüte zu Blüte fliegen. Zeigen Sie Ihrem Kind hierdurch, dass es zwar Gründe zur Vorsicht gibt, jedoch keine Gründe zur Angst. Auch wenn es Ihnen schwerfällt, versuchen Sie gegenüber Ihrem Kind entspannt zu bleiben, auch wenn Sie womöglich sogar eine Größere Angst als Ihr Kind verspüren.