Sie ist eine Zusammenfassung mehrerer Erkrankungen der peripheren Nerven mit motorischen, sensiblen und vegetativen Ausfällen. Die Ursachen sind dabei sehr vielfältig, die häufigsten sind aber Diabetes mellitus und Alkoholabusus. Andere Stoffwechselerkrankungen die mit Polyneuropathie in Verbindung gebracht werden sind Gicht, Urämie, Hypo- und Hyperthyreose. Jedoch auch maligne, vaskuläre und Infektionskrankheiten werden als mögliche Ursachen für diese Krankheit gesehen. Bei einem Großteil der erkrankten Fälle bleibt die Ursache jedoch unbekannt.
Es gibt drei verschiedene Arten der Polyneuropathie, häufig treten sie jedoch kombiniert auf. Die erste Art wird als Demyelisierung bezeichnet, dabei handelt es sich um eine Schädigung der Myelinscheiden. Diese sorgt für eine Verminderung der saltatorischen Erregungsleitung, es besteht dabei jedoch die Aussicht auf eine Rückbildung der Myelinscheiden. Die zweite Form ist die axonale Degeneration, bei ihr besteht eine vollständige Trennung der saltatorischen Erregungsleitung. Es werden die Nervenzellen degeneriert von distal zu proximal. Aber auch hier besteht bei Erhalt der Myelinscheiden die Möglichkeit auf Regeneration der Nervenzellen. Die dritte und letzte Form der Polyneuropathie ist die vaskuläre Nervenläsion. Hierbei verursacht eine Durchblutungsstörung der Nerven einen Untergang des distalen Axons.
Der Verlauf einer Polyneuropathie ist in einer Vielzahl der Fälle sehr ähnlich. So beginnt diese meist mit einer sensiblen Reizerscheinung wie Temperaturmissempfinden, einem Kribbeln oder Pelzigkeitsgefühl. Dann folgt eine Sensibilitätsstörung mit einem bestimmten Verteilungsmuster und z.B. dem Gefühl brennender Fußsohlen. Dann treten motorische Störungen auf, die sich als Muskelkrämpfe und später als periphere Paresen äußern. In einer nächsten Stufe kommt es zu vegetativen Störungen, was eine Dysfunktion der Vasomotorik, Herzrhythmus-, Blasen- und Darmstörungen mit sich zieht. Beim weiteren Fortschreiten der Polyneuropathie kann es aufgrund der starken Sensibilitätsstörung zu einer Ataxie führen.
Bei der Therapie kann man ausschließlich die Grunderkrankungen und Ursachen behandeln. Des Weiteren müssen je nach Symptomatik bestimmte Behandlungen erfolgen. So kann bei der Ergotherapie mit bestimmten Sensibilitätsbehandlungen das Reizempfinden wiederhergestellt werden oder einer schnellen Verschlechterung entgegengewirkt werden.
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Mit freundlichen Grüßen | Christin-Carolin Schulze | Dr. Frank & Partner München