Fröbel war Entwicklungspsychologe und einer der ersten Reformpädagogen in Deutschland. Er war in erster Linie Schulpädagoge und entwickelte durchaus ernstzunehmende und für die heutige Schulpraxis immer noch aktuelle Vorstellungen von einem kindgerechten Unterricht.
Fröbels „Pädagogik des Wachsenlassens“ sollte im Sinne einer ganzheitlichen Erziehung Menschen bilden, „die frei, denkend selbsttätig“ sind. Seine Unterrichtsarbeit ist sowohl geprägt durch Individualerziehung (Rousseau), Elementarbildung (Pestalozzis), Nationalerziehung (Fichte) und staatsbürgerlicher Erziehung (v. Humboldt) als auch ein Beitrag zu einer humanistischen Erziehung (Lessing, Schiller).
Grundlagen der Fröbel-Pädagogik:
- Tätigsein – Anschauen – Erkennen durch das Unterrichten mit „Kopf, Herz, Hand“ (Pestalozzi)
- Kreativität zeigt sich – so Fröbel – erst im konkreten Handlungsvollzug
- eine verständnisvolle Erziehungsarbeit bringt mehr „Ruhe in die Eltern-, und Kinder-, Zöglings- und Erzieher-, Schüler- und Lehrerverhältnisse“ und sieht damit das Kind eingebettet in die ihn umgebende Welt der Personen und Gegenstände
- unterbinden jegliche Ausgrenzung aufgrund von Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, Behinderung, Religionszugehörigkeit, sozialer und kultureller Herkunft
- gemeinsames und gegenseitiges Lernen und Erfahren
- Achtung und Anerkennung durch Offenheit, konstruktive Kritik und viel Hilfe zur Selbsthilfe sowie Selbstvertrauen sollen vermittelt werden
Daraus ergeben sich für den Schulalltag folgende Merkmale:
- Kinder erhalten Förderung in den Bereichen Sprache und Musik
- jedes Kind kann diese Einrichtung besuchen, unabhängig vom Einkommen und der Herkunft der Eltern
- Elternarbeit hat einen hohen Stellenwert
- die Kinder werden individuell gefördert
- verschiedene Angebote, an denen Eltern mit ihren Kindern teilnehmen können (z.B. Musik- und Sportgruppen, Computer AG, Projektgruppen)
- gemeinsame Mahlzeiten
- einige Fröbel-Schulen haben Förderschwerpunkte z.B. „Lernen“