Snoezelen ist eine Wortkombination der niederländischen Wörter „snüffeln“ (= schnüffeln, schnuppern) und „doezelen“ (= dösen, schlummern), was in den 70er Jahren in Holland entstand. Unter Snoezelen wird das bewusst ausgewählte anbieten primärer Reize in einer angenehmen Atmosphäre gesehen. Es dient der primären Aktivierung von Kindern und Menschen mit schwerer geistiger Behinderung. Es ist vor allem auf die Wahrnehmung und sinnliche Erfahrung des betroffenen Menschen bzw. des Kindes gerichtet. Mit Hilfe von besonderem Licht, Geräuschen, Gerüchen und verschiedenen Geschmäckern dient es zur Schaffung von authentischen Erlebnismöglichkeiten mit der Umwelt.
Snoezelen kann in einem ausgewogen gestalten Raum
stattfinden, in der ein besonderes Wohlbefinden und Selbstregulationsprozesse anhand von harmonisch abgestimmten multisensorischen Stimulationen bei der betreffenden Person ausgelöst werden.
Es gibt viele Snozelenmedien, die zu einem angenehmen Gemüt führen sowie als Beruhigung dienen. Hierzu werden besonders die Grundwahrnehmungssysteme angesprochen, wie die vestibuläre, propriozeptive, olfaktorische, gustatorische, akustische und visuelle Wahrnehmung.
Im Bereich der vestibulären Wahrnehmung werden Materialien wie Hängeschaukel, Wasserbett mit Klangwassser, Weichmatten, Sitzsäcke und Bällebad eingesetzt. In der Propriozeption werden Vibrationskissen, Klangschalen, Wasserklangbetten eingesetzt. Im taktilen Bereich werden Igelbälle, Fühlbehälter, Felle, Bürsten, Schwämme, Tastwände herangezogen. Gustatorisch sollen Nahrungsmittel mit verschiedenen Geschmacksausprägungen der Stimulation dienen. Im akustischen Bereich können Glockenspiele, Musik und Klangschalen herangezogen werden. Visuell werden die Lavalampe, Diskokugeln als Förderung verwendet.
Snoezelen kann viele Sinnesbereiche ansprechen durch die Vielfalt des verschiedenen Medieneinsatzes. Es können folgende therapeutische Effekte anhand dieses Mediums erzielt werden:
- Steigerung de Affekts und des Verhaltens
- positive Reaktion auf Berührung und Ansprache
- Senkung des Mukeltonus und Entspannung
- ruhige und gleichmäßige Atmung
- teilnehmende Aktivität und Bewegung
- Abnahme von Stereotypien
- Abnahme von Erregung, motorische Unruhe und Angst
- Abnahme von Negativäußerungen wie weinen und schreien