Die Spina bifida oder auch „offener Rücken“ genannt ist ein Krankheitsbild, das durch einen Neuralrohrdefekt ausgelöst wird. Das Neuralrohr entwickelt sich beim Embryo zwischen dem 22. und 28. Tag der embryonalen Entwicklung. Durch diesen Defekt kann es zu schweren körperlichen Behinderungen kommen, ist aber je nach Entwicklungsstand mit einem ausgeprägteren Schweregrad versehen. Ca. jedes 1000. Kind in Mitteleuropa erkrankt an einer schweren Form der Spina bifida.
Man unterscheidet hierbei nach Schweregrad zwei Arten der Spina bifida:
Spina bifida oculta:
Diese Ausprägung ist relativ häufig und fällt meist nur zufällig bei Röntgenaufnahmen auf. Diese Kinder zeigen meist keine Auffälligkeiten, die direkt auf die Spina bifida zurückzuführen sind. Hier ist die Schädigung äußerlich nicht zu sehen, sondern lediglich durch Veränderungen am Knochen und des umliegenden Gewebes.
Spina bifida aperta:
- Meningozele: Hier liegt lediglich eine Auswölbung der Rückenmarkshäute vor und daher keine oder nur eine geringe Schädigung des Nervengewebes. Diese können mittels einer Operation entfernt werden und es zeigen sich nur selten leichte Auffälligkeiten.
- Meningmyelozele: Bei dieser Ausprägung der Spina bifida wölben sich das Nervengewebe, das Rückenmark und die Rückenmarkshäute nach außen. Dadurch wird das Nervengewebe permanent beschädigt und es treten häufig leichte körperliche Behinderungen auf, wie z.B. Gangstörungen. Diese Form kann auch mit einer Operation behoben werden, das bis dahin beschädigte Nervengewebe aber nicht mehr „gerettet“ werden.
- Myeloschisis: Bezeichnet die schwerste Ausprägung diese Krankheitsbildes und setzt sofort von Beginn an eine Schädigung des Nervengewebes voraus, da das Nervengewebe, das Rückenmark und die Rückenmarkshäute ausgewölbt sind und diese nicht mit Haut und Bindegewebe bedeckt sind.
Je nach Ausprägung und Lokalisation des Defektes kann von Gangstörungen bis hin zur Querschnittlähmung alles erfolgen. Meist ist außerdem die Kontrolle über Darm und Blase beeinflußt und es kann außerdem zu einem Hydrocephalus kommen. Normalerweise liegt bei einer Spina bifida eine körperliche Behinderung vor, die Kognition ist nur in Verbindung eines Hydrocephalus oder ähnlichen Krankheitsbildern eingeschränkt.