Die Validation ist eine Kommunikationsmethode zum Aufbau einer respektvollen, wertschätzenden Grundhaltung gegenüber dem desorientierten Menschen. Sie wurde von Naomi Feil in einer jahrelangen Arbeit entwickelt. Durch die Anwendung dieser Methode entwickelt die desorientierte Person Vertrauen, Ängste werden reduziert und der alte Mensch erlebt Würde.
Durch bestimmte verbale und nonverbale Techniken, kann sich die Bezugsperson in die innere Erlebniswelt eines Menschen mit Demenz einfühlen und eindenken. (Feil, 1992).
Die Hauptziele sind folgende:
- Steigern des Selbstwertgefühls
- Reduktion von Stress und Panik
- Rechtfertigung des gelebten Lebens
- Lösen von unbewältigten Konflikten aus der Vergangenheit
- Reduktion physischer und chemischer Zwangsmaßnahmen
- Verbesserung der verbalen und der nonverbalen Kommunikation
- Verbesserung der körperlichen Fähigkeiten
- Verhindern des Rückzuges ins Vegetieren
Die Validation kann bei Menschen angewandt werden, die:
- alt sind
- an bestimmten, nicht mehr vorhandenen Rollen festhalten
- Gefühle haben, die sie unbedingt noch ausdrücken müssen
- Beeinträchtigungen beim Sehen, Hören haben und deren kognitive Funktionen eingeschränkt sind
- mangelhaftes Kurzzeitgedächtnis haben
- sich auf die Ebene des Unbewussten zurückziehen, um der schmerzvollen Realität der Gegenwart zu entgehen
Kontraindiziert ist die Anwendung dieser Methode bei Menschen, die:
- unter 60 Jahren alt sind
- orientiert sind
- ein Trauma wie Hirnschlag oder SHT erlebt haben und die
- geistige oder psychische Behinderungen aufweisen.
Die wichtigsten Techniken der Validation sind:
- Zentrierung
- Stellen von W-Fragen
- Spiegelung
- Copying (Bewältigungs) – Mechanismus aus der Vergangenheit finden
- Polarität, sowie Extreme verwenden
- Ehrlicher Augenkontakt
- Wiederholungen, Zusammenfassungen, Umformulierungen
- Fragen nach der Vergangenheit, Erinnerungen
- Verhalten in Beziehung zu Grundbedürfnissen bringen
- Gefühl mit Gefühle auch wirklich ausdrücken
- Musik und Berührungen
Bei der Anwendung dieser Methode, ist von größter Bedeutung, dass die Anwenderin sich in die betroffene Person einfühlt. Sie darf aber dem dementen Menschen nicht drohen, nicht über ihn urteilen und nicht mit Diskussionen beginnen. Außerdem darf sie ihn nicht anlügen.
„Die Zeit ist eine Erfindung der menschlichen Unrast, der Erfüllte kennt sie nicht.“ Paul Bertololy
Mit freundlichen Grüßen | Iris Mayr | Dr. Frank & Partner München