Im folgenden Artikel geht es um sogenannte Verstärker für Kinder:
Doch zunächst zur Definition des Wortes „Verstärker“: Ein Verstärker kann als Mittel dienen, um ein erwünschtes Verhalten oder eine erwünschte Handlung positiv hervorheben zu können sowie auch als eine Konsequenz, um ein unerwünschtes Verhalten oder eine unerwünschte Handlung zu unterbinden.
Dabei sind unterschiedliche Verstärker zu unterscheiden, die individuell festgelegt werden können. Hierzu können die Verstärker in 3 Bereiche eingeteilt werden, die nun erläutert werden.
Zu den sozialen Verstärkern zählt das Lob wie z.B.: super, klasse gemacht oder ein freundliches Lächeln von dem Elternteil, streicheln oder ein aufmerksames Zuhören. Diese Verstärker kann das Kind schnell und gut erfassen.
Zu den materiellen Verstärkern könnte eine goldene Schatzkiste zählen, worin Sachen enthalten sind, die mit dem Kind gemeinsam ausgewählt wurden, z.B.: Geld, Süßigkeiten, Spielzeug. Diese Verstärker sollten nur vereinzelt eingesetzt werden, da sich das Kind schnell daran gewöhnt und meist dann nur noch auf diese Art von Verstärkern reagiert.
Zu den Handlungsverstärker zählen Dinge wie Musik hören oder ein gemeinsamer Kinobesuch, bei dem sich das Kind zum Beispiel den Film aussuchen darf oder seine Lieblingssendung im Fernsehen angucken kann. Diese Verstärker sind besonders gut, um die Umstellung von materiellen zu sozialen Verstärkern zu schaffen und das Kind zu einer selbstständigen Eigenmotivation zu konditionieren.
Bei Verstärkersystemen ist es äußert wichtig, dass sie sofort eingesetzt werden und am besten innerhalb eines Sekundenfensters von 3 Sekunden. Um ein gewünschtes Verhalten schnellstmöglich zu erzielen und ein unerwünschtes gleich unterbinden zu können, muss das Kind eine sofortige Rückmeldung durch seinen Gegenüber bekommen.
Dazu ist außerdem noch wichtig, dass das verstärkte Zielverhalten präzise, d.h. bis ins kleinste Detail gemeinsam mit dem Kind festgelegt wird, um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, wenn der Verstärker oder die Konsequenz zum Einsatz kommt.
Für verschiedene Altersgruppen können beispielweise folgende Verstärker eingesetzt werden:
Bei Babys kann schon das Anlächeln und Lautieren als Verstärker dienen, wenn es Laute von sich gibt. Das führt dazu, dass es dieses Verhalten öfter wiederholen wird, um diese soziale Interaktion und Reaktion wieder zu erlangen.
Bei Vorschulkindern kann die Belohnung mit einem aufmerksamen Zuhören, wie es über ein Erlebnis erzählt schon von Vorteil sein, um das Kind dabei zu stärken öfter von seinen Erlebnissen zu berichten.
Bei älteren Kindern könnte ein Verstärkerplan eingesetzt werden. Hierbei können die Punkte, sogenannte Token, wie folgt vergeben werden. Nach jedem erwünschten Verhalten oder Handlungen kann ein Token vergeben werden, welches das Kind auch selbstständig in den Verstärkerplan eintragen kann. Am Ende sollte das Kind für eine bestimmte Anzahl von Token seine Belohnung bekommen.
Als Konsequenz bei einem unerwünschten Verhalten oder Handlung könnte Punktabzug die Lösung sein. Mit dem Kind wird die Punktanzahl für das Einlösen eine Belohnung festgelegt, sodass das Kind auch klare Strukturen diesbezüglich hat und seinen Punktestand selbstständig überprüfen kann. Die Verantwortung liegt so zu sagen in seiner Hand zu welchem Zeitpunkt er seine Punkte für Schätze, die sich in der goldenen Schatzkiste befinden, einlöst.
Bei Jugendlichen kann der Verstärker auch eine Taschengelderhöhung, wenn es z.B.: bessere Schulnoten nach Hause bringt als sonst. Der Verstärker soll hier als kleine Motivationshilfe dienen, um weiterhin zu lernen und bessere Schulnoten zu erlangen.
Die Verstärker können bei den Kindern Erfolgserlebnisse schaffen und können für Eltern eine Stütze in der Erziehung sein.