Unter dem Ganser Syndrom wird ein Krankheitsbild der Psychiatrie verstanden, welches in der Fachliteratur auch unter dem Bergriff „Pseudodemenz“ oder „Nicht-Wissen-Wollens“ beschrieben wird. Zum erstenmal wurde das Krankheitsbild 1897 vom deutschen Psychiater Sigbert Ganser beschrieben.
Der vom Ganser Syndrom Betroffene wird oftmals fälschlicherweise für „Krankheit vortäuschend“ gehalten und in diesem Sinn sozialmedizinisch behandelt. In diesem Sinn hat sich auch das Wort „Gansern“ entwickelt. Es kann im Rahmen des Störungsbildes zu schulischem, beruflichen und sozialem Störungen, sowie den darauf folgenden negativen Folgen kommen.
Das Ganser-Syndrom kann zudem unter Umständen mit anderen psychischen Störungen wie etwa einer Demenz verwechselt werden. Nach den Klassifikationssystemen ICD-10 und DSM IV zufolge fällt das Ganser-Syndrom unter dissoziative Störungen.
Typisch ist das Vorbeiantworten auch auf einfache Fragen, zum Beispiel 1 + 1 = 2 oder Farbe der Sonne = blau. Die Frage wird also verstanden, da im richtigen Kontext geantwortet wird, aber bewusst oder unbewusst antwortet der Patient falsch. Betroffen sind vor allem Männer.
Mit freundlichen Grüßen | Maria Scheewe | Dr. Frank & Partner Berlin