Um die Handgeschicklichkeit eines Kindes zu fördern, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Hierbei muss nicht nur auf klassische Malaufgaben mit Papier und Stift zurückgegriffen werden. Viele Kinder, die starke Schwierigkeiten in der Graphomotorik haben, lehnen nämlich gerade dieses stark ab. Beginnen Sie aus diesem Grund mit großen Schwungübungen der oberen Extremität. Diese können z.B. das Malen großer Kreise und Spiralen auf einer Tafel sein, das Malen mit Straßenmalkreide im Hof oder das Zeichnen mit Wachsmalstiften und Fingerfarben auf einer Leinwand. Wenn das Kind dann mehr Körpergefühl in den Armen und Händen besitzt, können die Aufgabenstellungen feiner werden. Dies soll beim Malen einer Schnecke kurz verdeutlicht werden:
Als Erstes soll das Kind aus einem dicken Tau oder Seil eine große Spirale auf den Boden legen und Gegenstände in das Zentrum und wieder zurück führen. Nun soll das Kind immer kleinere Spiralen formen und auch kleinere Gegenstände verwenden.
Um den Schwierigkeitegrad zu steigern, soll nun eine Schnur in Form einer Spirale auf einen Karton geklebt werden. Mit einem Stäbchen sollen nun verschiedene Gegenstände (z.B. eine Kugeln) in die Spirale und wieder nach draußen geschoben werden. Dasselbe erfolgt dann mit einer aufgemalten Spirale. Diese Spirale soll das Kind nun zuerst mit den Finger, anschließend mit einem Stift nachfahren. Der letzte Schritt wäre nun, dass das Kind selbst ein Schneckenhaus malt.
Nicht alle Kinder lehnen trotz feinmotorischer Defizite das Malen ab. Viele haben bereits Freude daran, nehmen jedoch eine falsche Stifthaltung ein. Sollte das Kind nicht in der Lage sein, den Dreipunktgriff anzuwenden, kann es zum Erlernen zur Unterstützung eine Schreibhilfe nehmen. Für Malaufgaben eignen sich vor allem dicke und auch dünne Buntstifte, die dreiseitig sind. Dadurch wird es dem Kindern erleichtert, den Stift im Dreipunktgriff zu halten. Des Weiteren sind Buntstifte besser für Kinder geeignet, die Schwierigkeiten mit der Kraftdosierung haben. Wenn sie Filzstift verwenden, können sie diese meist nicht gut steuern und bremsen, da sie zu leicht über das Blatt gleiten.
Bei graphomotorischen Übungen ist es auch immer ratsam, diese mit Geschichten zu verbinden, da viele Kinder sich dadurch leichter motivieren lassen. Gehen sie also mit dem Kind auf eine Schatzsuche oder retten sie eine entführte Prinzessin. Ihrer Phantasie und der des Kindes sind dabei keine Grenzen gesetzt.