Zunächst ist es wichtig bei Kindern und Jugendlichen (mit Asperger-Syndrom) in Kontakt zu treten und eine Beziehung mit Vertrauensverhältnis aufzubauen. Da beim Asperger- Syndrom ein Mangel an sozialem Interesse vorliegt, ist es wichtig, dass die Wahrnehmung des Kindes auf seine soziale Umwelt gelenkt wird.

Im Einzelsetting sollte das Kind lernen den Therapeuten visuell wahrzunehmen und gegenüber anderen Personen differenzieren zu können. Die eindeutige verbale Kommunikation mit dem Kind sollte durch Mimik, Gestik, Tonfall ist wichtig, auch wenn das Kind nicht verbal agiert. Zur Förderung der verbalen Kommunikation ist die nonverbale Kommunikation unabdingbar. Hier ist der Blickkontakt von großer Bedeutung. Ebenso kann über Körperkontakt interagiert werden. Der Kontaktaufbau kann über Spiele mit repetitiven Charakter unter Einbindung des Therapeuten als Teil des Spiels unterstützt werden. Das Spielgeschehen kann dann erweitert werden und kommunikative Anteile können mit hinzugenommen werden. Zur Förderung der Äußerung von Bedürfnissen und Wünschen des Kindes ist hilfreich anfänglich über Bildkarten zu arbeiten. Anhand des Zeigen auf die Bildkarten kann das Kind sich ausdrücken ohne verbal zu agieren. Im Allgemeinen ist es besonders anfänglich wichtig, dass das therapeutische Setting wiederkehrende Strukturen aufweist. Die Begrüßung und Verabschiedung kann eine wichtige Rolle einnehmen oder auch das, z.B. das Schuheaus- bzw. anziehen den Anfang bzw. das Ende der Einheit darstellt. Diese Strukturen können dann zunehmend mehr variiert werden und können in der Komplexität ausgebaut werden. Die Arbeit mit dem Spiegel ist sehr hilfreich für die Eigenwahrnehmung, ebenso wie für die Wahrnehmung des Therapeuten. Zur Verbesserung der Eigenwahrnehmung sollten gezielt propriozeptive, vestibuläre und taktile Reize gesetzt werden. Verbal und nonverbal sollte Nachahmungsverhalten angeregt werden, sodass Mimik und Gestik erarbeitet werden kann. Voraussetzung für das Nachahmungsverhalten ist die Wahrnehmung des Therapeuten.

Ist ein Vertrauensverhältnis gegeben und sind kommunikative Kompetenzen vorhanden, wie z.B.  Blickkontaktaufbau, kann das therapeutische Setting verändert werden. Im Rahmen eines gruppentherapeutischen Settings können dann verstärkt Gesprächsregeln erarbeitet werden. Hierbei werden Strukturen aus dem Einzelsetting übernommen und weitere Strukturen hinzugefügt, so z.B. die Begrüßung und das Aufnehmen und  Halten von Blickkontakt als Übernahme aus dem Einzelsetting. Im Gruppensetting kann dann das direkte Ansprechen einer bestimmten Person über deren Namen erarbeitet werden. Auch das Erarbeiten von Gesprächsregeln und Verhaltensregeln im Umgang mit anderen Menschen kann jetzt zunehmend forciert werden. Dazu gehört das Warten bis jemand zu Ende gesprochen hat, wie auch Umgangsformen (Bitte,Danke). Die kommunikativen Kompetenzen können über Gruppenspiele mit notwendigen Geprächsanteilen erarbeitet werden, sodass das Kind lernt kurze Dialoge zu führen. Auch nonverbal eignen sich Spiele wie „Fangen“, um mit anderen Personen in Kontakt zu treten.

Können kommunikative Kompetenzen nur gering bzw. nicht erarbeitet werden, kann die Methode der gestützten Kommunikation (Facilitated Communication) zum Einsatz kommen. Hierbei wird durch Gabe von Reizen an Hand- oder Schultergelenk eine gezielte motorische Tätigkeit initiiert, wie das Drücken eines Buchstabens auf der Tastatur, sodass eine schriftliche Kommunikation aufgebaut werden kann.

Mit freundlichen Grüßen | Juliane Kugler | Dr. Frank & Partner Berlin