Christin wird täglich von ihrer Mutter in den Kindergarten gebracht. Morgens ist es immer das selbe Spiel: Wenn die Mutter andeutet, sie werde jetzt gehen, fängt Christin an zu weinen, fast zu schreien und möchte partout nicht im Kindergarten bleiben und wieder mit der Mutter mitkommen. Dann wird sie immer gleich von der Erzieherin abgelenkt, indem sie mit ihr ein Spiel spielen darf oder basteln. Wie aber kann man es noch schaffen, dass das Kind nicht weint, wenn es sich von der Mutter trennen muss?
Als erstes sollte man bedenken, dass die Trennung von der Mutter oft ein schwerwiegender und langwieriger Prozess ist, deshalb sollte man das Kind, wenn man es alleine lässt, nicht aktiv darauf hinweisen, dass man jetzt gehe, denn, da dies vom Kind als Verlust gesehen wird, ist es natürlich doppelt so schlimm. Viel besser ist es hier, wenn man dem Kind vorher erklärt, warum man es in den Kindergarten bringt und dann, wenn es soweit ist, nicht einfach geht, sondern noch einen Augenblick dableibt und sich dann, wenn das Kind mit den anderen spielt, ohne größeres Aufsehen, leise entfernt.
Gut ist es auch, wenn man das Kind nicht gleich von Anfang an den ganzen Tag im Kindergarten lässt, sondern sich von mal zu mal steigert. Anfangs sollte man es, je nach Alter, zwei bis vier Stunden im Kindergarten lassen und dies mit der Zeit verlängern.
Auch sollte man dem Kind keine Angst machen, bevor es in den Kindergarten soll, mit Sätzen, wie zum Beispiel: „Wenn du weinst, dann kommt die Mama gar nicht mehr!“ oder „Stell dich nicht so an, sonst lass ich dich alleine!“ Mit solchen Sätzen fördert man nur die Angst und Abscheu vor dem Kindergarten.
Auch sollte man nicht selbst anfangen zu weinen, denn so denkt das Kind, es soll nicht gehen und will erst recht nicht.
Es gibt viele Methoden, wie man die Trennungsängste von Kindern mildern kann und jeder hat seine eigenen Methoden. Nur sollte man diese auch einmal variieren und nicht stur verfolgen, auch wenn man merkt, dass es falsch ist.