Konflikte zwischen den Eltern lösen bei den Kindern oft massive Schwierigkeiten aus. Was brauchen die Kinder und wie können Eltern den Druck von ihren Kindern nehmen.
Kinder brauchen vor allem emotionale Stabilität und Sicherheit. Die Sicherheit sorgt bei den Kindern für eine gesunde Entwicklung und ist von grundlegender Wichtigkeit. Die Basis für eine gesunde Entwicklung in der Familie sollte das positive Familienklima sein. Neben Erziehungskompetenzen spielt die Partnerschaftsqualität und -zufriedenheit der Eltern eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden der Kinder. Erleben die Kinder die Konflikte und Streitgespräche zwischen den Eltern mit, kann nicht von einem positiven Familienklima gesprochen werden. Das kann zur Folge haben, dass die Kinder eine emotionale Unsicherheit erfahren und erleben und das Risiko einer psychischen Störung oder Verhaltensauffälligkeit entstehen kann.
Für die Kinder ist es wichtig, sich an Bezugspersonen zu orientieren und sich Vorbilder zu suchen. Das sind in den meisten Fällen die Eltern. Also sollten sich diese auch dementsprechend verhalten. Sicher ist es nicht immer einfach sich als Paradebeispiel aufzuführen und dem Kind immer ein optimales Vorbild zu sein. Dennoch sollten sie dem Kind erklären, wie es in solchen Situationen damit umzugehen hat und was es daraus lernen kann. Wichtig ist, dass der Streit nicht zwingend vor dem Kind ausgetragen wird und vor allem das die Kinder kein aggressives Verhalten der Elternteile gegeneinander erleben sollten.
Was sollten also mögliche Maßnahmen bei Konflikten sein?
Maßnahmen bei Konflikten:
1. Bindung:
Eine stabile Beziehung zu mindestens einem Elternteil gibt dem Kind Sicherheit.
2. Erziehung:
Das Kind sollte eine konsistente und positive Erziehung erleben können mit viel Liebe, Fürsorge, Strukturen und klaren Grenzen.
3. Elterliche Kompetenzen:
Heftigen Konflikten können Eltern vorbeugen, indem sie über die nötigen Kompetenzen im Bereich der Kommunikation, Stressbewältigung und des Problemlösens verfügen.
4. Familienritual:
Beschäftigungen, denen die Familie oder ein Teil der Familie regelmäßig nachgehen. Sie sollen positive Erlebnisse gewährleisten. Das sind Aktivitäten, auf welche sich die Kinder verlassen können, weil diese täglich oder wöchentlich immer zur selben Zeit stattfinden: Gesellschaftsspiele am Sonntagabend oder eine abendliche Gute-Nacht-Geschichte.
5. Bezugspersonen:
Freunde und Verwandte können die Familie entlasten, indem sie zuhören, unterstützen, einen Austausch und Gesellschaft bieten. Die wichtigsten Kompetenzen dazu sind angemessene Kommunikation, kompetente Lösung von Alltagsproblemen, adäquate Stressbewältigung (alleine und gemeinsam als Paar) und realistische Erwartungen an die Partnerschaft.
Sicher ist dies nicht immer erfüllbar, kann aber eine Hilfe in der Bearbeitung von solchen Situationen sein. Aber auch die Ergotherapie kann hier assistiv eingreifen und als neutraler Vermittler zwischen Kind und Eltern sein. Der Therapeut kann Strategien im Umgang mit den Eltern oder den Konflikten vermitteln und somit zur psychischen Verarbeitung der Situationen helfen.
Ich hoffe ich konnte Ihnen mit diesem Artikel weiterhelfen und freue mich über Kommentare.
Mit freundlichen Grüßen | Benjamin Haverkamp | Dr. Frank & Partner Zürich