Lernen am Modell heißt: Ich eigne mir Verhaltensweisen an, die ich bei einer anderen Person beobachten kann. Dies kann z.B. innerhalb einer Aufgabe sein zur Förderung der Wahrnehmung, der Genauigkeit, der Merkfähigkeit oder des logischen Denkens.  Im Setting der Ergotherapie mit einem Kind sieht dies folgendermaßen aus:

Der Therapeut macht dem Kind vor, wie man sich konzentriert, indem er eine Aufgabe löst und dabei laut denkt. In einem zweiten Schritt führt das Kind die Aufgabe durch und der Therapeut gibt verbale Instruktionen. Als nächstes instruiert sich das Kind selbst mit seiner Stimme. Sofern nötig, wird es vom Therapeut unterstützt. Als Steigerungsform flüstert das Kind nur noch seine Gedankengänge.

Zum Ende denkt das Kind die Instruktionen. Aus dem lauten Sprechen ist inneres Sprechen geworden. Für das selbständige Finden einer Lösung, ist die Fähigkeit des inneren Sprechens notwendig.

Lob, Anerkennung und Ermutigung sind zentrale Bestandteile eines Trainings. Das Kind erlernt ebenfalls einen konstruktiven Umgang mit Schwierigkeiten und Frustrationen. Negative Selbsteinschätzungen („bin ich blöd!“ oder „ich kann das nicht!“) können durch folgende Aussagen ersetzt werden: „Ich kann es, wenn ich mir Zeit lasse“, „Ich schaffe es, wenn ich genau hinschaue“, „Wenn ich mal einen Fehler mache, ist das nicht schlimm“.

Erfolgserlebnisse und eine Stärkung des Selbstwertes fördern die Motivation sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren.

Mit freundlichen Grüßen | Karin Lutter | Dr. Frank & Partner Zürich

One Response to Lernen am Modell bei Konzentrationsstörungen
  1. Ich finde die Idee mit der Selbstinstruktion sehr schön, so lernt das Kind sich selbst zu helfen.

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