Die Validationsmethode wurde zwischen 1963 und 1980 von der Sozialarbeiterin Naomi Feil entwickelt und ist eine hilfreiche Methode im Umgang mit alten an Demenz erkrankten Menschen (ab 75 Jahren). Sie dient dem Ziel, die Kommunikation zu verbessern bzw. bis zum Tod zu ermöglichen. Dabei soll verhindert werden, dass der Mensch sich komplett in sich zurückzieht. Die verbalen und nonverbalen Kommunikationstechniken der Validation bringen den Menschen Empathie und Respekt entgegen. Validation bedeutet übersetzt Bestätigung. So ist auch die grundsätzliche Herangehensweise in der Kommunikation zu verstehen.

Der Mensch mit Demenz wird zunehmend desorientierter. Sie sind häufig in der verbalen Kommunikation eingeschränkt, sodass sie zunehmend auf emotionaler Ebene interagieren. Sie ersetzten ihr verloren gegangenes Fähigkeitenrepertoire durch Gefühle. Ihr Verhalten wandelt sich, sodass es ihnen gelingt, mit den Verlusten und den Belastungen der Realität umzugehen.

Bei der Validation wird der Mensch so wie er ist akzeptiert bzw. in seiner Realität bestätigt. So werden die vermittelten Emotionen und Verhaltensweisen aufgegriffen in der Kommunikation und bestätigt. Die Grundhaltung des Anwenders der Validation sollte empathisch, kongruent und nicht wertend sein, um so die Voraussetzungen für die erfolgreiche Kommunikation zu schaffen. Das Einlassen auf die Gefühlswelt des alten Menschen erfordert, dass die eigenen Gefühle beiseite gelassen werden für die Zeit der Kommunikation.

Trotzdem sollte man sich seinen eigenen Gefühlen bewusst sein, aber auch bereit sein, sich auf die Gefühlswelt des anderen einzulassen. Das Gesagte kann gespiegelt und paraphrasiert werden, um in Kontakt mit der betroffenen Person zu treten und eine Vertrauensebene aufzubauen. Vorsichtiger Blickkontakt und Distanz sollte eingehalten werden und die vermittelten Gefühle sollten nicht direkt angesprochen werden. Dies gilt insbesondere für Menschen die zeitlich und räumlich noch orientiert sind, aber bereits Gedächtniseinschränkungen aufweisen. Die erlebten Verluste in der Gegenwart erinnern sie an bereits ereignete frühere Verluste. Sie wollen die Verluste nicht annehmen, sodass sie an Regeln und Gewohnheiten festhalten oder auch andere Personen beschuldigen. Somit wird versucht, die Verlustgefühle zu kontrollieren und zu negieren.

Sind die Menschen zeitlich nicht mehr orientiert, können sie ihre Gefühle kaum kontrollieren und lassen sie heraus. Dabei werden viele Emotionen und Erinnerungen aus der Vergangenheit mit der Realität verknüpft. In dieser Phase ist es bei der Validation wichtig, die Bedürfnisse und Gefühle hinter den Aussagen zu verstehen und diese anzusprechen. Die Aussagen sollten nicht korrigiert werden. Die betroffene Person sollte nicht angelogen werden und man sollte ihnen auch nicht etwas vorgegeben, z.B. eine Person aus der Vergangenheit zu sein. Hier sollten die Gefühle angesprochen werden, wobei jetzt Berührungen und der Augenkontakt von Bedeutung sind.

Sind die sprachlichen Fähigkeiten soweit eingeschränkt, dass eine verbale Kommunikation kaum noch möglich ist und die betroffenen vornehmlich lautieren und sich durch wiederholende Bewegungen äußern, sollten vorrangig nonverbale Techniken der Validation ihren Einsatz finden. Hierzu zählt das Berühren, das Spiegeln, Augenkontakt und Musik. In dieser Phase sollte dem Mensch das Gefühl vermittelt werden, dass er sich sicher und geliebt fühlt sowie das er nützlich ist und gebraucht wird und das er seine Gefühle frei äußern kann.

Die Validation ist hilfreich in der Kommunikation mit eingeschränkt orientierten Menschen. Sie kann die ergotherapeutische Intervention unterstützen und so dazu hilfreich sein, weitere Interventionsverfahren anzuwenden.

Mit freundlichen Grüßen | Juliane Kugler | Dr. Frank & Partner Berlin