Leni, 13 Jahre alt, hat jeden Tag Stress mit ihrer Mutter. „Warum hast du dein Zimmer noch nicht aufgeräumt?“, „Überall stehen deine Schuhe rum!“, „Auch du kannst mir bei der Wäsche helfen!“.
Und antworten wie „Räum´s doch selber auf, wenn es dich stört!“, „Was stresst du denn jetzt schon wieder so rum?“ „Bleib mal cool, Mutti!“ schallen fast jeden Tag durch die Wohnung.
Mit diesem Artikel wollen wir Ihnen wichtige Informationen zu Konflikten zwischen Mutter und Tochter in der Pupertät mitgeben:
Eigentlich war das Mutter-Tochter-Verhältnis immer ganz harmonisch, Leni und ihre Mutter konnten über vieles reden. Doch seit ungefähr einem halben Jahr hat sich irgendetwas verändert. Leni selbst hat das Gefühl, kein Kind mehr zu sein, auch kein Mädchen, sie will mehr und mehr zur Frau werden. Nicht nur hormonell stehen einige Umstellungen in ihrem Körper an. Auch besteht mehr der Konflikt mit sich selbst, „was will ich sein? Wo gehöre ich hin?“
Als Kind hatte sie immer ein sorgenfreies und unbeschwertes Leben, wenn sie einmal nicht weiter wusste, konnte sie immer zu ihre Mama, die ihr weiter geholfen hat. Doch nun ist sie in einer Phase, da will sie die Probleme auch selbst lösen können, sie will sich ausprobieren wie weit sie schon eigene Verantwortung übernehmen kann und auch darf. Man probiert man viel aus und nicht alles klappt auf anhieb.
Auch Leni´s Mutter merkt die Veränderungen im Verhalten ihrer Tochter. Einerseits ist sie stolz auf sie, doch hat auch sie noch Angst, Leni vollständig loszulassen. Sie war doch immer ihre kleine, süße Tochter, die jetzt langsam zur Jugendlichen und schließlich irgendwann zur Frau wird.
Zu diesem Konflikt, den beide mit sich selbst austragen kommt noch der Konflikt zwischen beiden Rollen. Leni will von ihrer Mutter das Vertrauen und mehr Selbstständigkeit, die Mutter will aber auch von Leni, dass sie dann auch mehr Verantwortung übernehmen muss, und will sie natürlich auch noch vor so vielen Erfahrungen schützen. Doch gerade in der Phase der Selbst- oder auch Neufindung des Jugendlichen ist es schwer, als „spießiger Erwachsener“, von dem man sich ja lösen will, noch zu hören.
An diesem Punkt können auch externe Personen, wie z.B. Ergotherapeuten oder Erzieher ansetzen. Sie sind oft eine neutrale dritte Person in dem Gefüge, die zwischen Mutter und Tochter vermitteln können. Zum einen sind sie für die Kinder oft eine Vertrauensperson, mit denen sie über Themen reden, die sie zuhause nicht ansprechen können oder auch wollen. Zum anderen können sie aber genau so der Ansprechspartner der Eltern sein, die gerade einfach nicht wissen, was in den Kindern vor sich geht. Sie können Verhaltensweisen der Jugendlichen mit ihrem Fachwissen den Eltern erklären und auch bei einem speziellen Elterntrainig Tipps und Verhaltensbeispiele geben. Oder auch erst einmal zwischen Mutter und Tochter wieder vermitteln.
Sollten Sie weitere Fragen zu diesem Thema oder auch zum Elterntrainig haben, können Sie sich gerne bei uns melden.