Der Beruf der Ergotherapie entwickelt sich seit Jahren und das Berufsbild der Ergotherapie und deren Terminologie verändert sich laufend. Das Ziel des “Occupational Therapy Practice Framework: Domain and Process“ (OTPF) ist es, aufzuzeigen in welchen Bereichen der Fokus der Ergotherapie liegt. Es soll eine klare, einheitliche Terminologie geschaffen und die Gegenstandsbereiche der Ergotherapie sollen definiert werden. So können die Ergotherapeuten sich gegenüber anderen Berufsgruppen positionieren und sich innerhalb der eigenen Berufsgruppe in einer einheitlichen Terminologie verständigen. Das „Occupational Therapy Practice Framework“ bietet also einen theoretischen Rahmen, der die Ergotherapie umfassend definiert, was abzugrenzen ist von einem ergotherapeutischen Modell.
Neben der Beschreibung der Gegenstandsbereiche wird im OTPF der ergotherapeutische Prozess definiert und erläutert.
Der Fokus der Ergotherapie liegt darin, Betätigungsperformanz (occupational performance) in alltäglichen Tätigkeiten (ADL) zu ermöglichen und zu fördern genauso wie in allen weiteren Aspekten, die die Performanz des Menschen beeinflussen. Ergotherapeuten helfen den Menschen sich wieder optimal in Betätigungen einbringen zu können, die für sie bedeutungsvoll sind.
Im „Occupational Therapy Practice Framework“ werden Begrifflichkeiten genau beschrieben und definiert. In einer Grafik wird deutlich aufgezeigt, wo der Schwerpunkt der Ergotherapie liegt:
„Engagement of Occupation to Support Participation in Context or Contexts“.
„The Domain of Occupational Therapy“ wird wie folgt beschrieben:
Der Fokus der Ergotherapie liegt in der „Performance in Areas of Occupation“: Hier geht es um ADL sowie IADL, Arbeit, Erziehung, Freizeit und soziale Partizipation.
Um die Performanz in diesen Bereichen zu ermöglichen wird wiederum aufgeteilt in:
- Performance Patterns: Gewohnheiten, Routinen und Rollen
- Performance Skills: motorische Fertigkeiten, prozesshafte Fertigkeiten und Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten.
Das Ganze wird beeinflusst durch:
- Kontext: kulturell, physisch, sozial, personell, spirituell, zeitlich, virtuell
- Aktivitätsanforderungen: Objekte, die benutzt werden, Platz und Anforderungen u.w.
- Klientenfaktoren: Körperfunktionen- und Strukturen
Auf die einzelnen Punkte wird im Framework eingegangen. Es wird genau beschrieben, um was es sich bei den Begrifflichkeiten aus ergotherapeutischer Sicht handelt und wie sie mit den anderen Bereichen verlinkt sind. So liefert dieses Framework einen guten Bezugsrahmen, um die Ergotherapie anderen Berufsgruppen zu beschreiben, aber auch dazu, die eigene Praxis zu reflektieren und die Ergotherapie den Studenten zu erklären. Nicht zuletzt fördert es eine einheitliche Begrifflichkeit, um die Verständigung in der eigenen Berufsgruppe zu fördern.
Mit freundlichen Grüßen | Andrea Briner | Dr. Frank & Partner Zürich