Geistige Behinderung ist ein Sammelbegriff für vielfältige Erscheinungsformen und Ausprägungsgrade intellektueller Einschränkungen. Kinder mit einer geistigen Behinderung, können unterschiedliche Entwicklungsstufen im motorischen, sozio-emotionalen sowie kognitiven Bereich aufzeigen. Bei bestimmten Beeinträchtigungen ist es ihnen möglich im Erwachsenenalter weitgehend selbstständig zurecht zu finden ohne externer Hilfestellung. Bei anderen wiederum ist es möglich, das sie die 24-Betreuung benötigen um im Alltag zurecht zu finden.

Das Down-Syndrom, oder auch Trisomie 21, ist eine Chromosomenabberationen, die mit 1 auf 650 Geburten die häufigste Chromosomenstörung darstellt. Sie führt zu einer kognitiven Retadierung (= verzögerte Entwicklung) unterschiedlichen Ausmaßes und einer Reihe körperlicher Merkmale. Beim Down-Syndrom ist ausschlaggebend das Chromosom 21, welches dreifach vorhanden ist, bei normalen Kindern ist dies nur in einer zweifachen Ausprägung zu sehen.

Wie kann die ergotherapeutische Behandlung bei Down-Syndrom stattfinden?

Es ist wichtig, herauszufinden wo sich das Kind in seinem Entwicklungsstand momentan befindet. Die Ergotherapie orientiert sich an den verschiedenen Lebensbereichen eines Kindes und deren Handlungskompetenzen. Hat das Kind vermehrt Schwierigkeiten sich seiner Umwelt gegenüber zu äußern, ist es wichtig, dies als Ziel zu setzen. Hierbei kann sowohl die Verbesserung der verbalen, als auch die nonverbale Kommunikation das Ziel sein.

Treten vermehrte aggressive Verhaltensmuster auf, ist es hilfreich, den betroffenen eine Entspannungsmöglichkeit zu geben, durch z. B. das Snoezelen (siehe Artikel: „Snozelen bei Kindern mit geistiger Behinderung“. Nach einer solchen Entspannungsphase ist es den Kindern oftmals verbessert möglich, auf Spielangebote einzugehen, die es zuvor verweigert und abgelenht hat. Dadurch können neue Handlungsmuster erlernt werden.

Es ist wichtig die Umwelt an das Kind zu adaptieren. Durch verschiedene Hilfsmittel können dem  Kindn bereits im Säuglings- / Kleinkindalter Unterstützung geboten werden, um Selbsthilfekompetenzen zu erwerben, sprachliche oder motorische Fähigkeiten mit Unterstützung zu entwicklen.

Kinder mit Down-Syndrom zeigen ebenso Schwierigkeiten in ihrer Gesamtentwicklung, da diese viel langsamer als bei Gleichaltrigen verläuft. In einer Behandlung ist es daher besonders wichtig, auf das individuelle Tempo des Kindes zu achten um eine Überforderung zu vermeiden.

In der Ergotherapie ist es zudem auch wichtig, die Eltern miteinzubeziehen. Besonders die Herangehensweise an alltägliche Handlungen kann gemeinsam mit den Eltern trainiert werden, sodass ein Transfer der Behandlungsziele in das häusliche Umfeld schneller erfolgt.

Um diesen Kindern die Möglichkeit zu geben, die Sprache adäquat entwickeln zu können, bedarf es der Beteiligung aller Familienmitglieder und des gesamten näheren sozialen Umfeldes, z.B. den Eltern, Geschwister, Lehrer, Kindergärtnerinnen, alle die mit der Umwelt des Kindes zu tun haben.

Das langfristige Ziel der Ergotherapie ist es die maximale Ausprägung des Entwicklungsstandes zu verfolgen. Im Vordergrund steht, die Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen und dem Kind die größtmögliche Selbstständigkeit zu bieten. Durch gezieltes Training alltäglicher Handlungsabläufe und sozialen Interaktionen soll das Kind sowohl in sich, als auch in der Umwelt vertrauen fassen.

Haben sie diesbezüglich Fragen oder Anregungen dann stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen | Priscilla Nkembo-Anza | Dr. Frank & Partner München