Vielen Menschen klagen vor allem im Winter über verschiedene Symptome wie Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Leistungsminderung oder gar über depressive Verstimmungen. Grund dafür sind die wenigen Sonnenstunden und das meist trübe Wetter in dieser Jahreszeit. Halten diese Symptome längere Zeit an und treten sie regelmässig nach dem Saisonwechsel auf (mindesten zwei Jahre hintereinander), so spreche Experten über eine SAD (Seasonal Affective Disorder oder saisonal abhängige Depression) oder anders genannt eine „Winterdepression“. Ungefähr 10% der erwachsenen Bevölkerung leidet jährlich im Winter unter Stimmungstiefs, Müdigkeit, Schlafstörungen und Hungerattacken, bei 2% der Betroffenen entwickelt sich sogar eine ernstzunehmende Winterdepression.

Sobald jedoch die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolken brechen und sich der Frühling langsam nähert, fühlen die meisten Betroffenen sich bereits besser. Aber weshalb ist das so?

Um das zu klären müssen wir erst einmal verstehen was in unserem Körper vorgeht sobald die Tage kürzer werden und die Sonne sich nur noch wenig gegen die dicke Wolkenschicht durchsetzen kann. Das Licht beeinflusst unsere innere Uhr, aber nicht nur unsere auch die der Tier- und Pflanzenwelt. Wenn die Tage kürzer werden und es zu einem Lichtmangel kommt, erhöht sich die Melatonin-Produktion in unserem Körper. Melatonin ist ein Hormon das für unseren Schlaf-Nacht-Rhythmus zuständig ist. Die Anregung der Produktion wird durch das Licht gesteuert dem wir ausgesetzt sind. Sobald es also dunkel wird, beginnt die Herstellung von Melatonin. Im Winter wird dieses Hormon, aufgrund der kurzen Sonnenstunde, also vermehrt gebildet. Ist der Melatoninspiegel nun zu hoch, kann es zu den oben genannten Symptomen kommen. Licht hingegen hemmt die vermehrte Bereitstellung und bringt so unsere Innere Uhr wieder in Takt. Auch sorgt es dafür, dass Serotonin wieder in höherer Konzentration vorliegt. Serotonin ist ein Neurotransmitter der für die Informationsübermittlung von Gehirnzelle zu Gehirnzelle zuständig ist. Durch die gut funktionierende Übermittlung fühlen wir uns also auch wieder besser und das Denken, Schlafen und Fühlen verbessert sich zunehmend.

Auch im Winter kann die Sonne eine Lichtstärke von ca. 2000 bis 3000 Lux erreichen. Es lohnt sich also einen ausgedehnten Spaziergang in der Mittagszeit zu machen. Doch es gibt auch andere Hilfsmittel, nämlich die sogenannte Lichttherapie, in diesen dafür verwendeten Lampen wurde das Licht der Sonne nachempfunden, wobei die schädlichen UV-Strahlen gefiltert werden. Wichtig ist das die Lampen eine minimale Stärke von 2.000 Lux hat. Lichttherapie wird bereits in Arztpraxen angeboten, auch kann man sich geeignete Lampen selbst kaufen oder mieten. Bevor man solch eine Therapie startet, sollte man jedoch erst einmal Rücksprache mit seinem Arzt halten.

Licht ist also Balsam für die Seele! Und sie tut nicht nur Menschen mit einer Winterdepression gut. Auch für Betroffene mit Depressionen einer anderen Ursache bringt das Licht eine positive Wirkung und Gesunde können gar ihr Wohlbefinden und ihre Leistungsfähigkeit steigern.

Mit freundlichen Grüßen | Theresa Tenzler | Dr. Frank & Partner Zürich