Immer häufiger tauchen in der Ergotherapie Patienten auf, die Gefühle des Versagens, der Frustration, des ausgebrannt Seins benennen und einen Weg daraus suchen. Häufig fällt im Gespräch das Wort Burnout oder Boreout. Die genauen Definition von Burnout / Boreout findet man natürlich auf Wikipedia und eigentlich kann es schon jeder Zweite in der Tram oder U-Bahn erklären. Viele Consulting- Firmen spezialisieren sich auf diesen Bereich und schöpfen daraus.

Doch was steckt für den einzelnen Menschen dahinter? Ist es denn immer gleich ein Burnout? Oder ist dies nur wieder eine Modeerscheinung wie z.B. AD(H)S? Als Therapeut sollte man natürlich zu Beginn der Behandlung eine ausgiebige Diagnostik durchführen und mit dem Patienten die Zielsetzung fest legen. Doch sollte man niemals den Blick für den Menschen und dessen Persönlichkeit verlieren. Denn oftmals liegen die Ursachen für das scheinbare Burnout viel tiefer.

Es gibt auf der Welt Abermillionen verschiedene Persönlichkeiten und wissenschaftliche Test haben auch ergeben, dass es keine zwei komplett identischen Persönlichkeiten gibt. Und jeder Einzelne hat andere Veranlagungen und eine andere Historie. Genau aus diesem Grund ist es wichtig, wie stabil der Patient ist und wie ausgeprägt seine einzelnen soft skills sind. Denn ein Mensch, der immer wieder bei anderen den Kopf einzieht oder zur Selbstaufgabe neigt, ist genauso gefährdet wie der starke Manager, der durch Macht und Dominanz die eigenen Schwächen verstecken möchte. Um dies heraus zu finden ist es oft hilfreich zu Beginn eine Analyse der eigenen Stärken und Schwächen in einzelenen Situationen des Lebens zu beleuchten und diese mit neutrale Personen (Therapeuten) zu besprechen. Wenn man nicht gleich zum Therapeuten gehen möchte und sich selbst erst einmal genauer beobachtet, sollte man sich die Frage stellen: Wer bin ich? Wie reagiere ich in stressigen Situationen oder in glücklichen Momenten? Welche Faktoren (Familie, Freunde…) beeinflussen mein Leben und in welcher Art beeinflusse ich deren Leben?

Diese Fragen können schon oftmals den eigenen Blick öffnen und einem neue oder klarere Sichtweisen auf die eigenen Person liefern.

Mit freundlichen Grüßen | Claudia Franz | Dr. Frank & Partner Zürich

3 Responses to Wie stabil ist die eigene Persönlichkeit?
  1. Aussagen von Freunden oder Familienangehörigen können auch ein Zeichen sein wie man sich verändert hat, im positiven oder negativen Sinn.

  2. Neutrale ansprechpartner wirken oft Wunder und können unterstüzend wirken.

  3. Oftmals weiß man lange Zeit nicht, was mit einem los ist und warum man sich ausgebrannt und schlapp fühlt. Darum ist es gut mit einem Therapeuten darüber zu reden und sich dadurch selbst klar darüber zu werden, was dahinter steckt.

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