Die Arbeit des Ergotherapeuten, der seinen Weg sich zu verändern unterstützt, verlangt eine Vorstellung davon, wie ein Mensch den Zustand seiner Störung überwinden und ein befriedigendes Leben führen kann. Eine konzeptionelle Theorie bietet einen Ansatz therapeutischen Denkens. Es gibt viele verschiedene Theorien, die Anwendung finden können. Eine davon ist das Modell der menschlichen Betätigung (MOHO). Dieses Modell wurde vor 35 Jahren in einer unveröffentlichten Magisterarbeit von Gary Kielhofner vorgelegt. Nachdem die Konzepte ausgearbeitet und in der Praxis erprobt waren, wurde es fünf Jahre später zum ersten Mal veröffentlicht. Die Grundgedanken dieses Modells hat Herr Kielhofner der Systemtheorie, der kognitiven Psychologie, der humanistischen Psychologie und der Sozialpsychologie entnommen.
Das Modell beschreibt den Menschen als ein „offenes System“. Demnach verändert sich der Mensch fortlaufend und passt sich sein ganzes Leben lang den ihm gegebenen Bedingungen an. Im Mittelpunkt steht die Betätigung, menschliche Erfahrung, Lebensbewältigung und Zufriedenheit. Die Betätigungsbereiche reichen von Arbeit über Selbstversorgung und Spiel (Freizeit). Diese Bereiche verändern sich im Laufe des Lebens und beeinflussen sich gegenseitig. Der Mensch erforscht und meistert seine Umwelt. Die Umwelt bietet ihm Möglichkeiten, verlangt aber auch Handlung. Um konkrete Therapieziele gemeinsam mit dem Patienten formulieren zu können, stehen verschiedene Befunderhebungsinstrumente zur Verfügung. Es gibt diverse Beobachtungsbögen, Selbstbewertungsbögen und Interviews. Mit diesen können z.B. mit einer „Interessencheckliste“ die Interessen überprüft und neu gefunden werden. Mit einer „Rollencheckliste“ kann die Rolle, die ein Patient im Leben einnimmt bewusst gemacht werden (z.B. Rolle als Ehepartner oder Vereinsmitglied). Ausserdem kann die Betätigung über alltägliche Verrichtungen und seine Umwelt überprüft werden (z.B. Wie komme ich mit meinen Finanzen klar oder habe ich Freunde?). Es kann in einem Interview geklärt werden, welchen Einfluss die Arbeitsumgebung auf den Stelleninhaber hat.
Wenn Sie weitere Fragen zu diesem Thema haben, stehe ich Ihnen gern persönlich zur Verfügung oder schreiben Sie uns.
Mit freundlichen Grüßen | Carola Rehm | Dr. Frank & Partner Zürich
noch einen positiven aspekt sehe ich darin, dass man fragen adaptieren kann und so individuell mit klienten arbeiten kann..
Ich bin gerade eben zufaellig vorbei gekommen. Gefaellt mir bis jetzt gut.
standartisierte fragebögen können meiner meinung nach eine gute grundlage sein um einen patienten ganzheitlich zu erfassen, bzw. ideenanstöße geben.
Ich finde an diesem Modell sehr gut, dass es viele verschiedene Tests gibt. Auch die evidence based practice ist ein bedeutendes Gebiet (http://www.uic.edu/depts/moho/). Dennoch denke ich, es ebenso wichtig, dass jeder Therapeut sein Modell findet, welches zu ihm passt.
Dieses Modell finde ich beinnhaltet eine gute therapeutische Herangehensweise an die verschiedenen und individuellen Persöhnlichkeiten der Patienten. Es ermöglicht den Ergotherapeuten eine ganheitliche Erfassung des Klienten.